Kogler, Susanne

Aufbruch ins Offene

Zu Olga Neuwirths audiovisuellen Arbeiten

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 2014/06 , Seite 40
Intermedialität ist Olga Neuwirths Œuvre auf unterschiedlichen Ebenen eingeschrieben: Sprache und Musik, Film und Musik, akustische und visuelle digitale Welten greifen ineinander. Ihre Werke tendieren ins Multiperspektivische und Mehrdimensionale. Auch rein instrumentalen Kompositionen liegen oft sprachliche Bilder oder bildliche Vorstellungen zu Grunde. Neuwirths Beschäftigung mit Film reicht bis in die Mitte der 1980er Jahre zurück, als sie 1985/86 neben ihrem Kompositionsstudium Malerei und Film am San Francisco Art College studierte. In ihrer Magisterarbeit an der Kunstuniversität Wien 1993 untersuchte sie den Einsatz von Hans Werner Henzes Filmmusik in Alain Resnais' «L'amour à mort» von 1984. Dass sie mit ihren audiovisuellen Arbeiten auch heute noch an die Grenzen der Machbarkeit gerät, verweist auf die ihrem experimentellen Ansatz inhärente Innovationskraft.