
Der kreative Schaffensprozess in all seinen Facetten steht im Fokus der Darmstädter Ferienkurse vom 5. bis 19. August 2023. Wie arbeiten Komponierende und Ausführende heute zusammen? Wie sehen die kreativen Dialoge aus, die zu neuen Werken führen? Vor welchen Herausforderungen stehen kollaborative Arbeitsformen, partizipative Projekte und nachhaltige Produktionsweisen. Das Festival und die internationale Sommerakademie, an der rund 400 aktive Teilnehmer:innen und sechzig Dozent:innen aus etwa fünfzig Nationen mitwirken, bieten einen Ort, um kreative Konzepte und Systeme der Musik vorzustellen, zu erproben, in Konzerten zu präsentieren und zu diskutieren. Junge wie auch arrivierte Klangkörper reisen dazu im August nach Darmstadt: Dedalus Ensemble, Nikel, Ensemble Modern, Mivos Quartet, Spółdzielnia Muzyczna, PMP Orchestra, Ictus & Rosas, Anthony Braxton & Thunder Music Ensemble, Klangforum Wien, hr-Sinfonieorchester, Arditti Quartet. In sechzig öffentlichen Veranstaltungen erklingen mehr als zwanzig Uraufführungen, darunter finden sich neue Werke von Anahita Abbasi, Wojtek Blecharz, Ricardo Eizirik, Nina Fukuoka, Sarah Hennies, Anda Kryeziu, Wukir Suryadi, Monika Szpyrka, Mariam Rezaei, Matthew Shlomowitz, Artur Zagajewski und Yiran Zhao.
Time to Listen. Unter diesem Titel findet vom 18. August bis zum 3. September 2023 in der Akademie der Künste Berlin ein Festival statt, das internationale Künstler:innen zusammenführt, die mit musikalischen Mitteln auf die Klima- und Umweltkrise reagieren. Es werden unterschiedliche künstlerische Positionen präsentiert, die mit Klängen dazu anregen, über unser Verhältnis zu Umwelt, Technologie, indigenem Wissen, Klimagerechtigkeit und Konsum im Anthropozän nachzudenken.
Im Rahmen des Festival veranstalten inm / field notes und die Akademie der Künste am 19. und 20. August 2023 das Symposium Time to Listen – Nachhaltigkeit in der zeitgenössischen Musik. In offenen Diskussionen, Fachvorträgen und künstlerischen Beiträgen geht es um die Frage, welches Erkenntnis- und Transformationspotenzial in Musik und Klang steckt und inwieweit der Umgang mit Nachhaltigkeit das Komponieren und Musizieren selbst beeinflusst. Künstler:innen, Kurator:innen, Aktivist:innen der zeitgenössischen Musik und Expert:innen aus der Nachhaltigkeitsforschung kommen hier zusammen, um unsere Beziehungen zueinander und zu unserer Umwelt zu überdenken und neue Zukunftsvisionen mit den Mitteln der zeitgenössischen Musik zu entwickeln. Am 19. August finden auch Rundgänge mit Präsentationen zu Klanginstallationen von David Monacchi, Frau von Da, Jacob Kirkegaard, Susan Ibarra, Claudia Gonzáles Godoy, Marcus Maeder und dem Acoustic Ecology Lab statt.
Am 27. und 28. September 2023 veranstaltet das Podium Gegenwart in der Villa Elisabeth Berlin ein Symposium zu aktuellen Themen der Ensemble-Landschaft in der zeitgenössischen Musik-Szene Deutschlands mit dem Schwerpunktthema Diversität. Ziel ist es, in der Szene neuer Musik das Bewusstsein für Dimension und Relevanz des Themas Diversität zu stärken und Möglichkeiten für dessen Berücksichtigung und Umsetzung aufzuzeigen. An beiden Veranstaltungstagen werden Diskussions-Panels und offenere Formate zu Themen stattfinden, die die Ensembles in verschiedenen Bereichen ihres Wirkens beschäftigen, wobei sie durch das übergreifende Thema Diversität miteinander verbunden sind.