Aura Calculata

Der Titel der Klang-Licht-Installation aura calculata von Tim Otto Roth verweist auf eine doppelte Poetik, zum einen als Kalkuliertes auf eine besondere Machart, zum anderen auf einen Sinn, den der Begriff Aura anzeigt, der im Deutschen gleichbedeutend ist mit Lufthauch, Lichtglanz, Ausstrahlung, atmosphärisch-immateriellem Gewebe. Aura ist seit 1936 durch Walter Benjamin zu einem wichtigen ästhetischen Begriff geworden, der einen Doppelcharakter benennt, das gleichzeitige Erlebnis von Nähe und Ferne. Roth hat den Begriff der Aura auf eine lichtbegleitete Klanginstallation angewendet, die einem kalkulierten Algorithmus folgt. Sie wurde hier titelgebend eingesetzt, weil sie sehr gut seine Arbeitsweise andeutet. Er knüpft an wissenschaftliche Ergebnisse an, die jedoch für ihn nicht nur eine Anregung sind, sondern auch Anlass, tief in sie einzudringen.