Drees, Stefan

Das Konzert als narrative Verlaufsform

György Kurtágs «… concertante …»

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 2011/02 , Seite 40
Es ist inzwischen zu einer Art Allgemeinplatz geworden, dass György Kurtágs Musik über die tiefe Verwurzelung des Komponisten in der Tradition Auskunft gibt und eigentlich immer in irgendeiner Weise auf präexistente Musik Bezug nimmt: Musikalische Intertextualität ist damit, wie Tobias Bleek kürzlich in einer Studie festgehalten hat, «ein Grundmerkmal von Kurtágs Musik», so dass in ihr die Bezüge zwischen den Werken aus Vergangenheit und Gegenwart zum «expliziten Bestandteil des ästhetischen Spiels geworden» sind – was für die kurzen, aphoristischen Stücke ebenso gilt wie für die ausgedehn­teren Werke. Wie dieses «ästhetische Spiel» funktioniert, soll hier der Blick auf die Komposition … concertante … für Violine, Viola und Orchester op. 42 (2002/03, revidiert 2006) zeigen.