Hiekel, Jörn Peter
Die Kunst des Übergangs
Einige Neuansätze im Musiktheater der letzten Jahrzehnte
Im gegenwärtigen Musiktheater gibt es eine deutliche Tendenz zur Verflüssigung von Grenzen sowie zur Durchmischung von Darstellungsebenen. Mit jeweils unterschiedlichen Herangehensweisen geht es in vielen Projekten darum, neue Verbindungen zwischen Musik, Text, Bewegung und/oder Bild zu entwickeln. Diese zeichnen sich oft dadurch aus, dass es spezifische Kooperationen der am Werkprozess Beteiligten gibt. Nur punktuell sei in der folgenden Skizze auf den deutlich gewachsenen Bereich jener Musiktheater-Produktionen eingegangen, die ihren Ort eher außerhalb der traditionellen Opernhäuser haben. Doch neben der signifikant stärker gewordenen Tendenz, diese anderen Orte in kreativer Weise zu nutzen,1 gibt es eben auch innerhalb der angestammten Orte des Musiktheaters vielfältige Neuansätze dem weithin konservativen und auf Repräsentation bedachten Habitus des Opernbetriebs zum Trotz.