Die Magie der ersten Begegnung

Selbst im Winter mit dem Rad vierzig Kilometer nach Amsterdam und wieder zurück: Als Jugendlicher war dem niederländische Schlagzeuger Han Bennink kein Weg zu weit, um seine amerikanischen Vorbilder live zu erleben. Heute gilt er als einer der herausragenden europäischen Jazzmusiker der letzten fünfzig Jahre. Nächstes Jahr wird er siebzig, doch in seinem Tatendrang ist er immer noch kaum zu bremsen, wie ein neues Projekt mit der Pianistin Aki Takase beweist.

Seit den frühen 1960er Jahren hat Bennink das Jazzgeschehen in Europa maßgeblich beeinflusst, ob als Motor der holländischen Szene mit dem Pianisten Misha Mengelberg und dem Saxofonisten Willem Breuker oder in Kooperation mit Peter Brötzmann. Später war er jahrelang im Clusone Trio mit dem Klarinettisten Michael Moore und dem Cellisten Ernst Reijseger aktiv, daneben ließ er durch unzählige spontane Begegnungen u. a. mit Eugene Chadbourne, Cecil Taylor, Dave Douglas, Irène Schweizer und Derek Bailey sowie der Post-Punk-Band «The Ex» aufhorchen. Christoph Wagner hat mit Han Bennink über Zukünftiges und Vergangenes gesprochen.