Kampe, Gordon
Die Welt in der Schublade
Labels und Etiketten fördern die Marktgängigkeit, aber auch die Domestizierung von Musik
Gordon Kampe plädiert für eine Betrachtung von Musik jenseits eindeutiger begrifflicher Zuordnungen und Schubladen, um die ästhetische Wahrnehmung einzelner Werke nicht ausschließlich von dogmatischen und virtuosen Diskursen überwuchern zu lassen: «Weder wende ich mich gegen Konzepte noch rede ich der Wiederbelebung werkimmanenter Analyse das Wort. Ich hielte jedoch ein stetes Changieren zwischen unterschiedlichen Autonomiegraden, zwischen den Polen von Sinn- und Präsenzkultur ein ausgehaltene[s] Zögern zwischen Klang und Sinn für eine angemessen komplexe Methode in der Betrachtung von Kunstwerken. Denn ich gehe davon aus, dass Neues, Interessantes umso plastischer hervortreten würde, wenn man prädefinierte Labels und Gruppenzugehörigkeiten vergessen machte.»