Rainer Nonnenmann

«Eigentlich gibt es nichts zu sagen»

Rebecca Saunders’ Klangfarbenkomponieren am Beispiel von «miniata» (2004)

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 2/2019 , Seite 30

Rebecca Saunders ist eine Meisterin des kleinsten Übergangs. Unterschiedliche Klangfarben lässt sie zu feinsten Valeurs verschmelzen oder auseinander hervorgehen. Das zeigt sich besonders deutlich in Saunders’ in vielerlei Hinsicht polar angelegtem Werk miniata für Akkordeon, Klavier, Orchester und Chor (2004). Dass dieser Titel auf eine Farbe verweist, gilt ihr nur als eine Analogie, beschreibt aber nicht ein musikalisches Programm. Ihre Musik sei frei von begrifflich-konkreten Programmen konzipiert, rechtfertige sich nur in der Wahrnehmung des Klangs, sagt die Komponistin.