Stefan Drees

«… history is a skin …»

Stimme, Körper und Theatralität in Rebecca Saunders’ «Skin»

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 2/2019 , Seite 18

Die Philosophin Sybille Krämer bezeichnet die menschliche Stimme als «Spur des Körpers» im Sprechen oder Singen. Gemeint ist damit, dass sich die Verfasstheit des individuellen Körpers als Signatur in die Stimme einprägt und Einfluss auf Merkmale wie Klangfarbe, Tonlage und Lautstärke nimmt. Als Verkörperung ihres Trägers im Augenblick der Lautäußerung verstanden, erweist sich die Stimme als «performatives Phänomen par excellence», das neben «vor- und unartikulierten, diesseits oder jenseits jeden Sinns befindlichen, akustisch-physischen Qualitäten» in unterschiedlichem Ausmaß auch gestische und mimische Anteile einbezieht.