Stefan Drees
Imaginäre Narrative
Marianne Schuppes vokale Kunst der feinen Übergänge
Sie sei «Sängerin und Autorin» und arbeite «an den Übergängen von Musik und Sprache» so die knappe Charakterisierung, mit der sich die Stimmperformerin Marianne Schuppe auf ihrer Internetseite vorstellt. Hinter diesen Worten verbirgt sich ein Selbstverständnis, das die improvisatorische Erkundung von Stimme und Sprache ebenso einbegreift wie die tiefgreifende Auseinandersetzung mit Werken Giacinto Scelsis oder Morton Feldmans, das aber zugleich auch auf eine reflexive Durchdringung des eigenen Erfahrungshorizonts zielt.