Susteck, Dominik

Klingende Architektur

Über die Struktur des Instruments Orgel und das Geheimnis ihres Zusammenklangs

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 2011/05 , Seite 44
»Denkt man an eine Zukunft für die Orgel, so ließen sich Architektur und Musik weiter verschmelzen. Meine Vision ist ein Haus, das zugleich Orgel ist und umgekehrt. Die Flexibilisierung des Klangs müsste durch eine völlig neuartige Architektur realisiert werden, deren Ziel die Ausgestaltung vieler Klangräume im Zusammenspiel bedeuten würde. Teils verborgen, teils visuell sichtbar wäre die Orgel Teil eines jeden Raums. Jeder Raum müsste so angelegt sein, dass die Orgelteile überall akustisch hörbar wären, so dass ein sinnvolles Zusammenspiel der Pfeifen an jedem Ort möglich wäre. Der Organist müsste am Spieltisch die Räume verschieben und verändern können, um das klangliche Resultat und zugleich die Architektur als ein wandelbares Ganzes zu begreifen. Es entsteht eine Raum-Orgel, ein Orgel-Raum, der sichtbar und hörbar selbst Architektur ist. Die Orgel sollte alle Möglichkeiten neuartiger akustischer Klangentwicklung beinhalten.«