Christoph Wagner

Lernziel: Kreativität!

Der amerikanische Komponist und Jazzposaunist George Lewis über die Musikerselbsthilfeorganisation AACM, die dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 2015/05 , Seite 50
Mitte der 1970er Jahre begann die internationale Karriere des Jazzposaunisten George Lewis (Jahrgang 1952). Sein voller Ton und die große Beweglichkeit seines Spiels ließen aufhorchen. Seine Plattenprojekte wurden von der Kritik gelobt, wobei eine Hommage an den Bebop-Erfinder Charlie Parker von 1979 besonders herausstach. In den 1980er Jahren vertiefte sich Lewis immer mehr in Computermusik, um dann als Komponist eine akademische Karriere einzuschlagen. Heute ist er Professor für Komposition an der Columbia Universität in New York. 2008 hat Lewis ein Buch veröffentlicht: A Power Stronger Than Itself zeichnet die Geschichte der Musikerorganisation AACM nach. Die «Association for the Advancement of Creative Musicians» war Mitte der 1960er Jahre in Chicago entstanden. Die Initiative entwickelte sich zu einer einflussreichen Institution, die Musiker und Gruppen wie das Art Ensemble of Chicago, Air, Anthony Braxton, Muhal Richard Abrams, Henry Threadgill und Leo Smith hervorbrachte. Im Mai 2015 wurde die Oper Afterword von George Lewis in New York uraufgeführt, die von der Geschichte der AACM handelt.