Schade, Lutger
Öde und leer ist alles. Zu Tode betrübt
Paul Hindemiths Liederzyklus "Melancholie" op. 13 (1917-19)
Im Jahr 1917 erwarb der junge Musiker Paul Hindemith ein Exemplar der Gedichtsammlung Melancholie; Morgenstern hatte den Band 1906 im Verlag Bruno Cassirer in Berlin veröffentlicht. Das kleine Buch, das sich in Hindemiths Nachlass erhalten hat, trägt den vielsagenden Eigentumsvermerk «Paul Hindemith R. I. R. 222 [Reserve-Infanterie Regiment]» und an anderer Stelle das Datum «20.9.17».2 Aus diesem Band wählte Hindemith vier Gedichte aus, die er in einem für seine übliche Arbeitsweise erstaunlich langen Zeitraum von 19 Monaten zu einem Liederzyklus für Frauenstimme und Streichquartett vertonte.