Johannes Kreidler

Raus aus der Embryonalstellung

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 4/2025 , Seite 20

Das Tamtam, angeschlagen und sogleich wieder erstickt, der Popsong, abgespielt, um abgestoppt zu werden, all dieses Zerhacken, Stop-and-Go, Feigheit vor dem Flow, erst recht der konzeptuelle Logozentrismus mit seiner Antiästhetik – zu sehr Intellektualitätschirurgie am lebendigen Leib der Sinne, Minusmusik, Kastratengesang der Postmoderne. Jedes Nein fordert sein Ja heraus, und so rollte sie an, die Revanche: Immersion, das große Umschlingen, die Totalumarmung des Seins, idealtypisch eine Trance zurück in Mamas Bauch, umgeben von leuchtendem Fruchtwasser, angenabelt an VR-Brillen, mit warmem Bass der Ursuppe.

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