Martin Zenck
Selbstreferentialität Polywerk
Zwischen vollkommener In-Sich-Selbst-Versunkenheit und dem weit ins Land geöffneten Blick
Bei der Frage der Selbstreferenzialität und des Polywerks ist auf der einen Seite die Konstitution des kompositorischen Subjekts entscheidend, das entweder verborgen und zurückgesetzt wird oder seine Selbstherrlichkeit hervorkehrt. Auf der anderen Seite ist zwischen der Konstruktion dieser beiden Kategorien und dem jeweiligen entstehungsgeschichtlichen Zusammenhang zu unterscheiden. Werkbetrachtungen aus Sicht der Interpretation und Hörwahrnehmung stellen allerdings jedes zur Absolutheit neigende kompositorische Verfahren in Frage. Dies gilt im Unterschied zur Diskussion vergleichbarer Sachverhalte in der Kunstgeschichte, Kunsttheorie und Kunstkritik, an der sich mit Clement Greenberg die Frage nach der Selbstreferenzialität entzündet hatte, weil Ausstellungen im Vergleich zu Konzerten eben keine kritischen Korrektive der Kunstproduktion herzustellen vermögen.