Großkreutz, Verena
Stockhausens «Hymnen» als europäische Vision
Ein Gespräch mit Bryan Wolf
Am 22. August 2008 wäre Karlheinz Stockhausen achtzig Jahre alt geworden. Um diesen Geburtstag angemessen zu feiern, schlossen sich auf Initiative des Warschauer Herbstes im vergangenen Jahr europäische Festivalveranstalter, Kulturinstitutionen und Ensembles zu einem gemeinsamen Projekt zusammen, das man «Stockhausen Celebration Modern Anthem of Europe» nannte. Im Zentrum des Vorhabens stand die Aufführung der «Hymnen» für Tonband und Orchester, in denen der Komponist in den Jahren 1966 bis 1969 seinen Traum von weltumspannender Versöhnung und Verständigung vertonte.
Nach Warschau und Mailand machten die Hymnen auch im Congress-Centrum Pforzheim Station. Letzteres eine kleine Sensation, die sich der Initiative des Klangregisseurs Bryan Wolf, der an der Pforzheimer Hochschule lehrt, verdankt. Der Amerikaner, der ein enger Mitarbeiter und Schüler Stockhausens war, saß beim Hymnen-Projekt selbst am Mischpult. Mit ihm sprach Verena Großkreutz.