Vielschichtiges Erzählen

«Musiktheaterstücke, die ihre Stoffe aus (tages-) aktuellem Geschehen beziehen, überstehen häufig die Gratwanderung zum Banalen nicht. Vielleicht trägt die Wahl von zeitlich weit entfernten Stoffen bei den Komponisten der jüngeren und jüngsten Generation der Tatsache Rechnung, dass – anders als in Barock und Klassik – der Erfahrungshintergrund der Opernbesucher disparat ist und Berührungspunkte daher ohnehin immer wieder neu gesucht werden müssen. Ein Libretto, das aus verschiedenen Texten zusammengesetzt ist und damit seinen Gegenstand aus wechselnden Perspektiven beleuchtet, reagiert auch darauf. Das wird vor allem demjenigen offenbar, der Beat Furrers Musiktheaterwerke hört und sieht. Souverän werden literarische Vorlagen verschiedener Sprachräume, Epochen und Gattungen miteinander verknüpft.»