Hesse, Heidrun
Weltwirtschaft? Weltpolitik? Weltkultur?
Das Nachdenken über die Begriffe der Globalisierung kann zu einer Selbstreflexion der Künste beitragen
Die Philosophin Heidrun Hesse setzt sich mit den Begriffen der Globalisierung und den dahinterstehenden Bedeutungen auseinander: «Die alte Priestertrugtheorie der klassischen europäischen Aufklärung, der zufolge die Andersdenkenden gar keine Denkenden sein können, sondern armselige Verführte sein müssen, krankt nun einmal an einem tiefen inneren Widerspruch und unterminiert letztlich den eigenen Anspruch universaler Emanzipation. Sie verdient daher keine Neuauflage. Was aber die Kunst betrifft und die Wirklichkeit der Künste in der Gegenwart, so mag das Nachdenken über die Begriffe der Globalisierung zur allseitigen Selbstreflexion der Künste immerhin beitragen. Die kunsttheoretische, innerästhetische Debatte in den Künsten und unter ihren Liebhabern aber ist dadurch nicht zu ersetzen.»