Christoph Haffter

Die Grenzenlosigkeit der Kunst

Über das Komponieren zwischen Medien, Gattungen und Orten

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 3/2024 , Seite 14

Gegenwartskunst ist post-mediale Kunst. Diese These dominiert seit Jahrzehnten die kunstkritischen Debatten. In ihnen wird das Verhältnis zwischen den Künsten, Gattungen und Medien meist als ein Gefüge von Grenzen vorgestellt, die es zu durchstoßen oder zu überschreiten gilt. Schaut man genauer hin, erweist sich dieses Bild aber als schief. Der Begriff des künstlerischen Materials eröffnet eine andere Perspektive auf das künstlerische Schaffen der Gegenwart. Er verschiebt den Streit um die Gebietshoheiten und Eingrenzungen der Künste hin zur Frage, wie einzelne Werke gelingen können.