Rasmus Nordholt-Frieling
Ein musikalisches Gefüge der Modulation
«Liberté d’action» (2021) von Heiner Geobbels
Zunächst wirkt der Aufbau einfach: An den vorderen Bühnenrändern links und rechts sind zwei Pianist:innen des Ensemble Modern auf Rollpodesten an geöffneten Klavieren platziert. In der Mitte hinten steht ein Tisch mit einigem technischen Gerät, der den Ausgangspunkt des Schauspielers David Bennent darstellt. Doch je weiter der Abend voranschreitet, desto mehr entfaltet sich ausgehend von diesen Komponenten ein Gefüge, das sich zunehmend verzweigt. Und es treten weitere Elemente hinzu: Die Premiere von Heiner Goebbels’ Liberté d’action findet im Mai 2021 bei den KunstFestSpielen Herrenhausen aufgrund der Pandemielage im Freien statt und beginnt bei Tageslicht. Während es langsam dunkel wird, gewinnt die Beleuchtung als prägendes Element an Bedeutung. Auf weitere Komponenten, die über die sichtbare Bühnenanordnung hinausweisen, werden wir noch zu sprechen kommen.