Kostakeva, Maria

Eine Metapher der Welt

In «Deep Field» loten Adriana Hölszky und Martin Schläpfer Fragen der menschlichen Existenz in Klang und Bewegung aus

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 2014/05 , Seite 66
Maria Kostakeva analysiert «Deep Field», das achte Bühnenwerk der Komponistin Adriana Hölszky für Chor, Orchester und Tonband, das am 23. Mai 2014 an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf in einer Choreografie von Martin Schläpfer seine Uraufführung erlebte. Auf die Idee, ein Werk für die Ballettbühne zu schaffen, brachte Hölszky der schweizerische Choreograf Schläpfer, der sich die Zusammenarbeit mit einem zeitgenössischen Komponisten gewünscht hatte. Das Zusammentreffen beider Künstler war für Hölszky ein «Glücksfall», denn auch in der gemeinsamen Arbeit verlieren Musik und Tanz nie ihre innere Freiheit. Sie bilden unabhängige, komplementäre und ständig wandelnde Räume, «wie zwei verschiedene Galaxien». Was die Komponistin an der Arbeit mit Schläpfer besonders fasziniert, ist die Tatsache, dass die Bewegung im Tanz «Lichtgeschwindigkeit» erreicht – ganz im Gegenteil zu dem schweren Apparat im Operntheater.