Boehmer, Konrad

Elektrischer Klang – wohin?

Jeder Versuch, der elektrischen Musik ästhetisch näherzukommen, endet damit, der technischen Innovation hinterherzuhecheln

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 2014/02 , Seite 20
Lässt sich aus den Werken elektronischer und elektroakustischer Musik eine eigene Ästhetik ableiten? Unser Autor Konrad Boehmer hat da so seine Zweifel: «Da die elektrische Musik sich als eigenständiges Genre ohnehin niemals hat behaupten können und seit ihrer Genese ständig außer Atem an sich selber vorbei rennt, gälte es höchstens zu bedenken, was sie der Musik insgesamt hinzugefügt hat und welchen Einfluss sie auf die Dekomposition selbst des musikalischen Werkbegriffs ausgeübt hat. Da hätte deren Ästhetik auf breitester Ebene anzusetzen, nicht beim Klang als solchem, der – in welcher Musik auch immer – niemals Objekt ist, sondern Prozess.»