Ergo
If Not Inertia
Musikalische Wertung: 3
Technische Wertung: 3
Booklet: 3
Jazz aus New York. Junge Musiker aus New York. Einige Tracks mit GastgitarristInnen, eine davon ist die längst international reüssierende Mary Halvorson.
Sehnsucht so könnte man diese CD auch betiteln. Balladen, teils melancholisch, elegisch, dann wieder mit verhalten orientalischem Touch. Loops spielen eine Rolle, manchmal rhythmisch in Form von groovendem Beat, dann wieder als langsame Wiederholungen einzelner Motive, Strukturen, Klänge. Letztlich als elektroakustisches Hilfsmittel zur Herstellung sanfter Drones. Kopf des Trios, das nun seine dritte CD vorgelegt hat, ist der Posaunist Brett Sroka. Wenn seine Kollegen, der Pianist Sam Harris und der Schlagzeuger Shawn Baltazor, abstrakt fließende Klangteppiche legen, setzt Sroka Phrase um Phrase hinzu. Bis sich schließlich doch wieder zaghafte Klavierakkorde und Arpeggien dem allgemeinen Wunsch nach Schönklang zu beugen scheinen. Allzu selten brechen die Musiker diesen Schönklang auf, allzu glatt wirkt ihre Musik, auch klanglich. Selbst dann, wenn sie gelegentlich, nicht zu plakativ elektronische Verfremdungen vornehmen. Das Ganze wirkt zuweilen wie eine amerikanische Version skandinavischer Klanglyrik.
Nina Polaschegg