Im Anthropozän

Annette Kreutziger-Herr fragt nach der Rolle zeitgenössischer Musik und Musikwissenschaft im Kontext der ökologischen Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Kann die Kunst – und speziell die Musik – Einfluss nehmen auf anthropogene Veränderungen des Planeten wie die globale Erwärmung und den damit einhergehenden Klimawandel? Selbstverständlich, so Kreutziger-Herr: «Musikerinnen und Musiker sind in der Lage, als seismografische Vorboten globale Themen herunterzubrechen auf konkrete, auch musikimmanente Fragen, und sie haben das Vorrecht herauszupräparieren, was Natur ist bzw. was wir von Natur alles nicht wissen. Dies gilt für die Soundscapes der Gegenwart von Gabriele Proy, Christina Kubisch, Ros Bandt, Jennifer Walshe, John Luther Adams und Roni Horn ebenso wie für die «site-specific sculpture» Goldsworthys.»