Impressionen zwischen den Zeilen

Der Wald, der Wind, der Bach, die Erde, das Meer, die Wüste, der Mond: das waren 1952 die Themen einer Choreografie von Jean Erdman, zu welcher der gerade einmal 26-jährige Morton Feldman eine Reihe von Klavierstücken beigesteuert hatte. Wie die fünf Nature Pieces (1951) diesen Motiven zugeordnet waren, lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Bereits dieser merkwürdige Umstand führt zu einer Reihe von Fragestellungen: Welcher Zusammenhang zwischen den genannten «Inhalten» und der Musik kann überhaupt bestehen, wenn die Klänge keinerlei Rückschlüsse dazu erlauben? Haben Feldmans Stücke überhaupt etwas mit Naturbildern zu tun, von denen bei ihrer ersten Aufführung die Rede war? Diesen und weiteren Fragen geht Daniel Ender mit genauem Blick auf den Notentext nach.