Schaal, Hans-Jürgen
Improvisation als Strategie
Wird die Architektur zur «Improtektur»?
Improvisation wird seit einigen Jahren in vielen gesellschaftlichen Bereichen als Modell dafür herangezogen, wie neuen Herausforderungen zu begegnen sei. In einer Zeit, in der die Arbeitswelt, die Alltagstechnik, unsere Kommunikation, unsere Identität und unsere Einbindung in globale Prozesse einer ständigen Revolution unterliegen, scheinen starre autoritäre Strukturen überfordert und überholt zu sein. Der Gedanke einer improvisationsfähigen Architektur wiederum reicht zurück bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Nicht zufällig entwickelten sich erste Konzepte einer modularen oder Plug-in-Architektur damals parallel zum Aufkommen von Happenings, Fluxus-Bewegung, Free Jazz, musikalischer Aleatorik und anderer Aktionskunst.