Michael Struck-Schloen

Inkonsequenz als musikalische Tugend

Über Bruno Madernas Komponieren

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 6/2019 , Seite 37

Nach dem Krieg lockte der radikale Neuanfang den Venezianer Bruno Maderna (1920–73) nach Darmstadt, wo für die Neue Musik die Zeichen auf Umbruch standen. Doch Maderna ließ sich nicht für eine Richtung vereinnahmen: Entschieden trat er gegen die kompositorische Rechthaberei des frühen Serialismus ein und ging neue Wege. Maderna war eine zentrale Stimme in der Entwicklung der Neuen Musik, wird aber oft vergessen. In der laufenden Saison von «Musik der Zeit» in Köln bringt das WDR Sinfonieorchester nun zahlreiche Werke Madernas anlässlich seines 100. Geburtstags auf die Bühne.