Schneller, Oliver

Klangforschung und Komposition

Einige Überlegungen zum spektralen Ansatz

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 2013/02 , Seite 26
Oliver Schneller skizziert die Zusammenhänge zwischen neuen Erkenntnissen in der Akustik und Audiotechnologie auf der einen Seite und spektralen Kompositionen auf der anderen: «Es wäre vielleicht zu reduktiv zu behaupten, dass der spektrale Kompositionsansatz ein Kind seiner Zeit war. Zu unterschiedlich und vielfältig hat er sich bei verschiedenen Komponisten ausgeprägt und fortan weiterentwickelt, z.B. bei James Tenney, Horatiu Radulescu, Tristan Murail oder Claude Vivier. Aber gerade die frühen Stücke weisen auf eine enthusiastische, inspirierte und unmittelbare kompositorische Appropriation von Methoden aus der sich damals bahnbrechend entwickelnden Audiotechnologie hin: Ringmodulation, Frequenz- und Amplitudenmodulation, die Arbeit mit Summations- und Differenztönen, Filtertechniken, spektrale Kompression und Expansion wie auch eine neue Art mit musikalischer Form umzugehen.»