Klingende Legenden

Raphael Smarzoch beschäftigt sich in seinem Ausatz mit den künstlerischen Ansätzen von Felix Kubin, Jan Jelinek und Jack Fryer, die alle auf dem schmalen Grat zwischen Wahrheit und Fiktion operieren. Kubins «Historische Aufnahmen» kritisieren eine positivistische (Musik-)Geschichtsauffassung, die keinen Raum für Alternativen zulässt. Eine alternative Geschichte der elektronischen Musik in Deutschland schreibt auch Jan Jelinek mit der Veröffentlichung des Werks von Ursula Bogner, die zwischen 1969 und 1988 entsprechende musikalische Versuchsanordnungen unternommen haben soll. Die Musik wiederum, die in den 1970er Jahren das frenetische Treiben in der «Endless House Foundation», einem Bauhaus-artigen Komplex im polnischen Bia­lowieza-Urwald, untermalte, stellt für Herausgeber Jack Fryer einen Ausweg aus der Durchschnittlichkeit heutiger elektronischer Musik dar.