Helga de la Motte-Haber

Kunst vor Ort

Ein Parcours durch 25 Jahre der singuhr

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 3/2021 , Seite 56

Bereits bei der ersten Ausstellung der 1996 von ihm und Susanne Binas gegründeten singuhr sprach Carsten Seiffarth von «installativer Klangkunst» und bestimmte damit das ästhetische Programm gegenüber dem unspezifischen, vielfach benutzten Begriff der Klangkunst / Sound Art. Es ging um Klang im Raum, wobei Letzterer als konstitutiver Bestandteil des Klanggeschehens begriffen werden sollte. Der Raum sollte nicht mehr als ein festes Gehäuse erfahren werden, innerhalb dessen man wie in einem Konzertsaal einen Platz zugewiesen bekam. Mit der Idee des im Raum freibeweglichen Rezipienten erfuhr auch die Wahrnehmung eine neue, den Klangraum mitbestimmende Bedeutung.