Bahar Roshanai
Land ohne Musik? (II)
Die Islamische Revolution 1979 und ihre Folgen für das Musikleben im Iran
Was geschieht, wenn in einem Land «über Nacht» jegliche Art der Musik und Musikausübung verboten wird? Wie ergeht es Musiker:innen, wenn sie auf dem Weg zur Arbeit festgenommen werden, nur weil sie einen Instrumentenkoffer mit sich tragen? Wie geht es den Musikprofessor:innen, Musiklehrer:innen, Sänger:innen, Instrumentalist:innen, Komponist:innen und allen anderen Menschen, deren Profession in der Musik liegt, wenn ihr Beruf von heute auf morgen als «diabolisch» bezeichnet oder gänzlich untersagt wird? Die Islamische Revolution 1979 hatte erhebliche Folgen für das musikalische Leben im Iran. Auch wenn die staatliche Regulierung sich mit den Jahren gewandelt hat, gilt Musik seitdem als ein Symbol des Widerstands. Im Hinblick auf die jüngsten Proteste hat sich die politische Brisanz von öffentlicher Musikausübung noch vervielfacht. Über Musik, die in den Untergrund verdrängt wurde und von dort aus mehr denn je ihr subversives Potenzial entfaltet.