«Manche denken vielleicht, ihr Radio wäre kaputt»
Klangkunst als genuine Kunstform des Radios. Friedemann Dupelius im Gespräch mit Marcus Gammel
Anfangs war das neue Medium Radio wie ein Behälter, in den man gefüllt hat, was es sowieso bereits an kulturellem Content gab: Theaterstücke, Literaturlesungen, Musikaufführungen. Mit der Zeit hat es seine ganz eigenen künstlerischen Formen hervorgebracht: zunächst das Hörspiel in den späten 1920er Jahren, und nach dem Zweiten Weltkrieg eine Kunstform, die unterschiedliche Namen trägt – Radiokunst, Klangkunst, Ars Acustica oder Akustische Kunst. Klaus Schöning hat mit dem Studio Akustische Kunst beim WDR den Vorläufer im deutschsprachigen Raum etabliert. Seit 1998 hat auch das Deutschlandradio einen Sendeplatz für Klangkunst. Marcus Gammel ist dort seit 2009 Dramaturg und hat mit Friedemann Dupelius über den Status quo der Radiokunst gesprochen.