Neue Musik – unsportlich, linkisch, performativ?

Je nachdem, ob man die Beziehung zwischen Musik und Sport aus der Perspektive der Musik oder des Sports beleuchtet, wird man entweder entdecken, wie musikalisch und rhythmisch der Sport ist und wie ausgeprägt seine Fähigkeit, Klänge zu produzieren, oder aber umgekehrt feststellen, dass die Musik letztlich nichts anderes ist als eine weitere Variante des Wettkampfs, der aus dem Ehrgeiz, allen anderen Mitstreitern überlegen zu sein, resultiert. Als beiden gemeinsam hingegen gilt die Herkunft aus dem Ritual – eine Vorstellung, die jedoch schnell wieder zu dem führt, was beide voneinander unterscheidet. Sabine Sanio erläutert ihre Überlegungen u. a. anhand von George Brechts Streichquartett aus dem Jahr 1962.