Obert, Simon

On the Top of the Empire State Building

Zur diskreten Beziehung des Pop zu Anton Webern

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 2012/06 , Seite 46
Simon Obert leuchtet einen toten Winkel des Pop aus – die Rezeption von Anton Webern: «Soweit bekannt, wurde nie eines seiner Werke bearbeitet, wofür ihre gebrochene, jegliche Klangkontinuität vermeidende Formsprache verantwortlich sein dürfte, die darin keine Affinität zum Pop aufweist, egal in welcher Spielart. Daneben besitzt Webern als Person keinerlei ‹kultige› Qualitäten und ist in der Alltagskultur schlicht zu wenig bekannt, um zumindest als Neuerer Beachtung zu finden. Wo andere klassische Komponisten immerhin einen Begriff darstellen, mit dem sich etwas verbinden lässt, beruhen die Erwähnungen Weberns im Wesentlichen auf Interviewaussagen von Musikern, die über einen klassischen Hintergrund verfügen. Es ist, um ein vorläufiges Resümee zu ziehen, diese Kombination aus ästhetischer Unvereinbarkeit und weitgehender Unbekanntheit, die das Minusverhältnis zwischen Webern und der Popkultur ausmacht.»