Franziska Kollinger
Simultan-Kontraste
Raum als sonische Kategorie bei Pauline Oliveros
Als «very unstable nonlinear musicmaking system» beschrieb Pauline Oliveros (1932–2016) rückblickend ihre Kompositionen am San Francisco Tape Music Center in den 1960er Jahren. Der Beitrag fragt, ausgehend von Oliveros Arbeiten aus jenen Jahren, nach dem performativen Potenzial des Sonischen, das unter anderem in der körperlichen Interaktion der Komponistin mit ihren Klangsystemen und in den vielfältigen Spielarten ihrer musikalischen Praxis aufgeht. Dieses ästhetische Paradigma provoziert Fragen nach der Verzahnung von Körperlichkeit und Technologie im Klangraum und legt dadurch eine Verortung des ästhetischen Zugriffs innerhalb der zeitgenössischen Theorien um acoustic ecologies in den 1960er Jahren nahe, die wiederum auf gegenwärtige Diskurse um Klangökologien und -welten verweisen.