Harry Lehmann

Vom aufgelösten zum reflexiven Musikbegriff

erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 1/2019 , Seite 30

Transmediale Musikprojekte werden infolge der Digitalisierung zum Standardformat der Neuen Musik. Diese allgegenwärtigen Grenzüberschreitungen haben Komponisten wie Johannes Kreidler und Hannes Seidl zu der Vermutung geführt, dass sich damit auch der Musikbegriff entgrenzt und aufzulösen beginnt. Ich möchte im Folgenden ein Theoriemodell vorstellen, das diese Prognose sowohl bestätigt als auch kritisiert. Die zahllosen Grenzüberschreitungen führen nicht etwa zu einem aufgelösten, sondern zu einem reflexiven Musikbegriff.